Ahnenforschung analog und digital
Der Weg zum eigenen Familienstammbuch
Wer seine Familiengeschichte über mehrere Generationen zurückverfolgen möchte, kommt an den Kirchenbüchern nicht vorbei. Taufen, Hochzeiten, Sterbefälle - Daten wie diese sind dort aus Jahrhunderten verzeichnet. Hobby-Ahnenforscher müssen sich neuerdings nicht mehr auf den Weg in ein Archiv machen, um dort alte Bücher zu wälzen. Familienforschung können sie auch online von zu Hause betreiben. Das Bistum Münster hat seine Kirchenbücher digitalisiert und auf der Plattform Matricula zugänglich gemacht. Nachdem die Veröffentlichungen in alphabetischer Reihenfolge der Gemeinden beim Buchstaben W wie Weseke angekommen ist, können die Kirchenbücher aller katholischen Gemeinden eingesehen werden.
Auf die Möglichkeit der Online-Suche macht auch Archivar Thomas Hackler Besucher des Stadtarchivs aufmerksam. Immer wieder kommen Bürger zu ihm, die etwas über ihre Familien herausfinden möchten. Diese Suche sollte aber nicht bei Matricula oder im Stadtarchiv beginnen , rät Hacker. "Ausgangspunkt aller Recherchen sind Befragungen in der Familie". Ältere Angehörige können oftmals über ihre Vorfahren berichten. Familien-Stammbücher der Eltern, der Groß- und Urgroßelternsind auch gute Quellen, um herauszufinden wohin sich der Stammbaum verzweigt. Briefe, Fotos und Totenzettel können ebenfalls weiterhelfen.
Auf diese Weise lassen sich die meisten Familiengeschichten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen. Für eine weitere Suche bei Matricula ist das nicht immer weit genug. Dort sind die meisten Dokumente vor 1900 entstanden. Um die Lücke zu schließen, müssen Hobby-Genealogen auf andere Quellen zurückgreifen. Das Online-Archiv der Borkener Zeitung zum Beispiel, in dem Geburts-, Hochzeits- und Todesanzeigen ab 1867 zu finden sind. Mancher Name taucht auch in der redaktionellen Berichterstattung auf. Im Borkener Stadtarchiv reichen Personenstandsunterlagen der Standesämter bis ins Jahr 1874 zurück. Für die Zeit davor gibt es weitere Verzeichnisse und Urkunden. "Wir verwahren Urkunden ab 1260", sagt Thomas Hacker. So weit lässt sich aber kaum eine Familiengeschichte zurückverfolgen. Umzüge der Vorfahren, Namensänderungen und manchmal auch unleserliche Schrift des Pfarrers setzen vielen Suchen ein Ende. "Wer seine Vorfahren bis 1800 zurückverfolgen kann, hat es schon weit geschafft." (http://data).matricula-/de/
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Herr Dieter Alexander aus Oldenburg hat für den Heimatverein Gemen drei Tabellen aus Kirchenbüchern zusammengestellt. Sie enthalten die Taufen von 1708 - 1896, die Sterbefälle von 1722 - 1916 und die Trauungen von 1709 bis 1908. Die Tabellen sind zum Herunterladen und zum Nachschauen. Es ist nicht gestattet die Tabellen zu verändern, zu vervielfältigen, zu kopieren oder zu verkaufen.
Herr Alexander ist Mitglied in der Upstallsboomgesellschaft (Ostfriesland) und Oldenburgischen Gesellschaft für Familienforschung und erstellt Ortsfamilenbücher.
Weitere Quellen zum Thema:
Landesarchiv Münster über die Online-Suche nach "LWL Landesarchiv Westfalen", dort unter "Landsberg Velen". |
Arbeitsgemeinschaft Genealogie im Kreis Borken (Informationen für Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft). |
Literaturtipp für den Einstieg in genealogische Forschungen: "Geschichte selber erforschen - Wege zur Orts-, Hof- und Familiengeschichte im Westmünsterland", Achterland-Verlag. |
Kirchenbüchern u.a. des Bistums Münster (enthält auch die Bücher der Gemener Christus König Pfarrei) |
Archive der Standesämter und Archive in Nordrhein-Westfalen: |
BMO: Bischöflich Münstersches Offizialat Hier liegen Reprografien und Abschriften der Kirchenbücher fast aller katholischen Kirchengemeinden. Für viele Gemeinden gibt es alphabetische Register. E-Mail: archiv@lka.ekvw.de Die lutherischen Kirchengemeinden verwahren in der Regel die Original-Kirchenbücher, und diese Kirchenbücher können dort auch eingesehen werden. |