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Rundgang durch Gemen


Hier möchten wir Sie zu einem Spaziergang durchs historische Gemen einladen.

Ausgangspunkt unseres Spazierganges ist der Parkplatz Wettringe, gelegen an der Ahauser Straße 112. Durch eine kleine Fußgängergasse gelangen wir in die Neustraße. Hier biegen wir rechts ab. Am Haus Nr. 5 machen wir Halt.


1. Ehemaliges „Jüdisches Bethaus"

Nach dem großen Brand von Gemen im Jahre 1864 wurde auch das Wohnhaus vom jüdischen Vorsteher Herz Löwenstein wieder aufgebaut. Er richtete auch den Betraum für Gotttesdienste wieder ein. Bis zur Einweihung der neuen Synagoge am 8. August 1912 diente das Wohnhaus mehr als 100 Jahre als Betraum.


2. Schloßmühle in der Freiheit

1444 zum ersten mal erwähnt. Die Mühle mit Torhaus bildet den Abschluss der Oberen Freiheit zur Niederen Freiheit. Ausgebaut als Wehranlage diente das Gebäude in Notzeiten zum Schutz der Burg.







3. Freiheit

Den beiden Inseln, wo die Ober- und die Unterburg ihren Platz haben, sind noch zwei weitere Inseln vorgelagert, auf welchen die "Oberste" und "Niederste" Freiheit sich befinden. Hier waren die Wohnstätten der Burgmänner, der Bediensteten, der Handwerker und Ackerbürger. Sie bildeten einen eigenen, schon 1273 erwähnten Gerichtsbezirk.



4. Marienkirche und Klosteranlage

Von 1705 bis 1708 wurde zuerst eine Kapelle errichtet. Zwischen 1719- 1721 wurde ein Franziskanerkloster angebaut. 1728 Weihe der neuen Klosterkirche mit 3 Altären, 1752 Vollendung der Klosteranlage, 1756 Erweiterung der Klosterkirche. Kirche und Kloster sind im barocken Baustil errichtet. Heute nutzt die kath. Kirchengemeinde die Räume für ihre Gemeindearbeit. Die Marienkirche diente bis 1959 der kath. Gemeinde als Pfarrkirche. Als letztes Gebäude auf der linken Seite der Freiheit steht das alte Apothekerhaus.


5. ehemalige Alte Apotheke

Das zweigeschossige Backsteinhaus mit ziegelgedecktem Walmdach stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Zeit um 1850/80 hatte der Apotheker Denninghoff hier seine Apotheke.



 6. ehemalige Kirche "Fabian und Sebastian" (ohne Abb.)

Die für die Burgmannen und Bediensteten, Handwerker und Ackerbürger in der Freiheit erbaute Kirche "Fabian und Sebastian" fand schon 1373 Erwähnung. Nachdem Jobst II, Herr zu Gemen, 1558 den evangelischen Glauben angenommen hatte, entstand in Gemen eine lutherische Gemeinde.


7. Schleusenturm

Der Schleusenturm diente zum Schutz der Abzugsschleuse der Schloßgräfte, gleichzeitig kann man ihn auch als Wehrturm betrachten. Nach Um- und Anbauten im Jahre 1840 wurde der Turm als Wohnhaus genutzt.


8. Wasserschloß Gemen

Imposant, inmitten der westfälischen Parklandschaft gelegen, reckt sich herrisch das Wasserschloß Gemen. Ursprung der ehemaligen Stadt Gemen ist das Schloß Gemen. Erstmalig urkundlich erwähnt wird der Haupthof "Gamin" = Gemen 962. Mathilde, eine Urenkelin Walberts (Walbert ist der Enkel Widukinds und Stifter von Vreden) verfügt 962 über ihr Erbe.


9. "Heimathaus - Haus Grave"

Das ehemalige Ackerbürgerhaus wurde in den Jahren 1989 - 1990 restauriert. Stilelemente aus dem 17. - 20. Jahrhundert sind hier zu finden. Bis 1984 wurde das Haus noch bewohnt von Liesken Grave.



10. "Kath. Kirche - Christus König"

1892 löste sich die kath. Kirchengemeinde von der Pfarre Borken und wurde eigenständige Pfarrei. Das stetige Anwachsen der Gemeinde machte es nötig, eine neue Kirche zu bauen. Die Einweihung der Pfarrkirche "Christus König" fand am 26./27. September 1959 statt.


11. Ehemaliges ev. Pfarrhaus

Zweigeschossiger fünfachsiger Backsteinbau mit Werksteingewänden, Eingangstür mit zweiseitiger Freitreppe. 1823 wurde das Haus von der ev. Kirchengemeinde erworben und diente als Pfarrhaus bis 1972. Anschließend - bis Mitte der 80er Jahre, war das Bezirksseminar für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen hier untergebracht.



12. Ev. Johannes-Kirche

1706 als reformierte Kirche errichtet. Die Einweihung fand am 30.04./01.05.1710 statt. 1818 schließen sich die Lutheraner und Reformierten der Kirchenunion an. Die Kirche ist jetzt gemeinsame Kirche für die unierte Gemeinde Gemen.


13. Kirchliche Friedhöfe und Gruftkapelle

Die Gruftkapelle wurde 1911 vom Grafen Friedrich II von Landsberg-Velen und Gemen erbaut. Die Gruft wurde seit der Erbauung von der gräflichen Familie genutzt. Die letzte Beisetzung fand im Jahre 1956 statt.



14. Schönstatt-Au

Die 1946 gegründete Nordprovinz im Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern erhielt im Jahre 1960 im Becking ihr neues Provinzhaus. Zuerst wurde das Ancilla-Heiligtum eingeweiht. 1972 folgte die Weihe der Kirche "Marie Verkündigung.


15. Neue Mühle in Gemenwirthe

Die neue Mühle liegt an der Burloer Straße. Die früheste Erwähnung erfolgte in zwei Verkaufsurkunden von 1373 und 1397. An der Mühle befinden sich Wappensteine von 1461 und 1688.



16. Sternbusch

Um 1730 wurde im Wald, nördlich der Burg, ein Waldpark nach französischen Vorbild angelegt. In gerader Fortsetzung des aus dem Vorsaal des Schlosses über die Gräfte nach Norden führenden Wassersteges wurde eine breite, vierreihige Allee angeflanzt, an der westlich ein 170 x 200 m großer Park entstand. Er war von Wassergräben umgeben und in zwei Hälften aufgeteilt. Die östliche Hälfte war durch zwei Meter breite, mit Hecken eingefaßte Wege in 16 Dreiecke aufgeteilt. In der Mitte trafen sich acht dieser Wege sternförmig und gaben der Anlage den Namen "Sternbusch". Auf ihrem Schnittpunkt erhob sich ein achtseitiges, zweigeschossiges Lusthaus von sechs Metern Durchmesser.